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             V04 Neutronen-Interferometer (Doppelspalt-Versuch)  | 
          
R. Gähler und Z. Zeilinger, Am. J. Phys. 69, 316 (1991).
Hieraus stammt auch die untere Figur.
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            Neutronen aus einem Reaktor werden durch einen Moderator auf
              sehr geringe Geschwindigkeit abgebremst ("ultrakalte Neutronen"),
              durchlaufen einen Monochromator, der nur Neutronen mit weitgehend
              einheitlicher Geschwindigkeit durchlässt, und treten dann in den
              Eintrittsspalt zu einer evakuierten Flugröhre ein, in deren Mitte
              sich der Doppelspalt befindet. Zum Nachweis der Neutronen in der
              Schirmebene wird ein Zähler mit einem engen Eintrittsspalt
              verschoben. Es handelt sich um einen BF3-Zähler, also
              einen Geiger-Müller-Zählrohr, dessen Füllgas Bortrifluorid (BF3)
              enthält. Treffen Neutronen auf Bor-Atomkerne, findet eine
              Kernreaktion statt, und es entsteht einα-Teilchen, das das
              Zählrohrgas ionisiert und den Zähler zum Ansprechen bringt. 
               Die Interferenzfigur wird abgetastet, indem der Zähler mit seinem Eintrittspalt seitlich verschoben wird. 
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            Es ergibt sich die typische Interferenzfigur bei einem
              Doppelspalt. Beachten Sie die geringe Intensität: typisch 20
              Neutronen pro Minute, also im Mittel 1 Neutron alle 3 Sekunden!
              Man kann gut davon ausgehen, dass in der Regel jeweils nur ein
              Neutron "unterwegs" war, und dennoch ergibt sich die
              Interferenzfigur!
               Mindestens zwei Effekte "verschmieren" das Interferenzmuster: Die endliche Breite des Eintrittsspalts für den Zähler und die endliche Geschwindigkeitsverteilung (Wellenlängenverteilung) der Neutronen. Wie wirkt sich das in der Interferenzfigur aus?  | 
          
| E | 1. Neutronen zeigen genauso wie andere Teilchen
              Interferenz, wenn eine Konkurrenz zwischen zwei oder mehr nicht
              unterschiedenen Möglichkeiten (hier Spalt A oder B) besteht.
               2. Die Interferenz findet auch dann statt, wenn sich jeweils nur 1 Teilchen im Interferometer befindet.  |